Wir sollten heiraten! Moderation: Anne-Katrin Eutin Ehe-Bashing ist nicht nur in feministischen Kreisen ziemlich en vogue. Die Ehe reproduziert patriarchale Strukturen mit ihrem Ehegattensplitting und sie festigt Rollenklischees - oder wer hat bei euch eigentlich den Antrag gemacht? Außerdem sprechen ja nicht mal die blanken Fakten dafür: 40% aller Ehen werden sowieso geschieden. Wer will da noch "Ja" sagen?
Exzess Von Noam Brusilovsky und Tobias Purfürst Die Hörspiel Premiere auf rbbKultur ist im September eine Techno Oper. Jessica und ihr Freund Brian aus London machen auf ihrer Weltreise Station in Berlin. Da gehört für die beiden ein Besuch in einem dieser angesagten Techno Clubs in der coolen Stadt dazu. Man präpariert sich, schafft es, eingelassen zu werden, was wahrlich nicht jeder und jedem gelingt, beschafft sich noch ein paar Ectasy Pillen und dann passiert es: durch eine Überdosis stirbt Jessica noch im Club. Jessicas letzte Stunden und Sterben, jede Menge Interessantes über Berliner Club Kultur und wie man es schafft, von Freitagabend bis Montagfrüh durchzutanzen sowie ein Trip durch die Geschichte des Sterbens auf der Opern Bühne, das vereint "Exzess", eine Techno Oper von Noam Brusilovsky und Tobias Purfürst, im September bei uns im Hörspiel. Regie: Noam Brusilovsky Komposition: Tobias Purfürst Ursendung
Seit zwei Jahren sorgt die britische Musikerin für Aufsehen. Mit der Single "The Walls Are Way Too Thin" hatte Holly Humberstone 2021 ihren ersten Hit und 2022 gewann sie den Rising Star Award der BRIT Awards. Auch auf den großen Festivalbühnen konnte die Sängerin und Gitarristin vollends überzeugen, denn ihr eigenwilliger Dark Pop trifft den Nerv der Zeit.
"Ich werde leben. Ich werde nicht sterben." Was bleibt von Pablo Neruda? Von Michael Meyer Er setzte sich gegen den Faschismus ein und wurde vor allem für seine Liebesgedichte bekannt. Wie liest sich das Werk des chilenischen Nationaldichters heute? Der Literaturnobelpreisträger von 1971 war ein Suchender, der auf seinen vielen Auslandsreisen, die er als Diplomat, aber auch als Privatmann unternahm, Inspirationen sammelte und diese für seine Gedichte verarbeitete. Sein Hauptwerk "El canto general", "Der große Gesang", steht gleichsam über all seinen anderen Gedichten, obwohl dieses umfangreiche Projekt vielleicht nicht sein bestes war. In Nerudas Werk vereinen sich die verschiedensten Motive: die Liebe, Landschaften, das Reisen, die Politik, der Kolonialismus, aber auch der Kommunismus. Vor 50 Jahren, am 23. September 1973, verstarb er in Santiago de Chile. Knapp zwei Wochen zuvor hatten sich die Generäle um Augusto Pinochet an die Macht geputscht. Noch immer wird über die Umstände seines Todes diskutiert. Wurde der Dichter vergiftet?
2/8 «Tannenklirren. Besuch um Mitternacht» von Eva Strasser Ein Dorf voller Freaks und seltsame Naturereignisse: Während Carli von «Tannenklirren» und dem mysteriösen Schauplatz Waldegg immer mehr fasziniert ist, versetzen ihre bruchstückhaften Videos Anne und Konrad weiter in Unruhe. Was passiert in dem Kurort? Und warum bremst Jella sie bei den Recherchen?
Luca Bassanese La Piccola Orchestra Popolare (ITA) Aufnahme vom 8.7.2023 beim Rudolstadt Festival Am Mikrofon: Babette Michel Der italienische Sänger Luca Bassanese ist ein Meister der Dramaturgie, der jedes Stück zu einem rauschenden Fest entwickelt. Der 1975 in Vicenza Geborene spielt ein Akkordeon aus den 1930er-Jahren und wird von seinem Piccola Orchestra Popolare begleitet. Seine musikalische Prägung bekam Bassanese, als seine Mutter Schallplatten des Liedermachers Fabrizio de Andrè hörte. Allgegenwärtig war auch das Mundharmonika-Spiel seines Vaters. Fest verwurzelt in der italienischen Volksmusik verbindet Bassanese nun seine eigenen poetischen Texte mit Elementen aus Tarantella, Opera Buffa und Adria-Folk. Seine Musik dreht sich auch um das Thema Umwelt, denn, so sagt er, "wir brauchen die Vielfalt, nicht nur in der Natur". In Italien wurde der 47-Jährige zum besten Künstler für die Erhaltung italienischer Volksmusik unter Berücksichtigung von Umwelt-, Kultur- und sozialer Nachhaltigkeit gekürt.
Unruhiger Garten der Seele. Kommentare. Von Alexander Kluge Mit Katja Bürkle, Sabine Gietzelt, Stefan Merki, Gabriel Raab, Helge Schneider, Jonathan Meese, Alexander Kluge und Karl Bruckmaier Komposition: Mapstation Minutensong: Dan Reeder Regie: Karl Bruckmaier BR 2022 Es scheint, als setze sich die Weltgemeinschaft in immer kürzerem Takt existenzbedrohende, dystopische Themen. Wie Giganten ringen diese um unsere Aufmerksamkeit und um ihre Lösung: Klimawandel, Pandemie, Krieg ... Um mit der Metzgereifachverkäuferin zu fragen: "Darf"s ein wenig mehr sein?" Alexander Kluge, der letzte Universalneugierige unserer Zeit, versucht sich an Antworten auf die stakkatoartig andrängenden Problemstellungen, und zwar mit meist kurzen, auch sehr privaten Texten, die er als "Kommentare" bezeichnet: "Kommentare sind kein lineares Narrativ. Sie sind Bergwerke, Katakomben, Brunnen, die stollenartig in die Tiefe graben. Es reizt mich, diese besondere Form der Narration neu zu erproben." Der Unruhe im Garten unserer Seele setzt Kluge also eine gewisse Nüchternheit entgegen, dem immer wieder abverlangten Ernst der Lage so etwas wie intellektuellen Klamauk, dem Kriegslärm die Souveränität des Zirkusdirektors. Und das im Dialog zwischen Alexander Kluge und Regisseur Karl Bruckmaier entstandene Kommentar-Hörspiel schlägt inhaltlich wie ästhetisch Purzelbäume, um einen Weg aus dem unruhigen Garten der Seele zu finden. Alexander Kluge, geb. 1932, Filmemacher, Schriftsteller, Drehbuchautor, bildender Künstler und Philosoph.