Kann KI Mensch? Zumindest klingt sie schon sehr ähnlich. Computer sprechen wie Menschen. Früher war das umgekehrt. Da sprachen Menschen wie Computer. Wenn sie ihnen in Science-Fiction-Hörspielen und -Filmen eine Stimme gaben. Ein spezielles Rollenprofil. Der Schauspieler Peter Schiff wurde damit berühmt: als deutsche Stimme des Supercomputers HAL 9000 in "2001: Odyssee im Weltaum". In der Stimme zeigt sich der Charakter. Welche fiktiven Computercharaktere gab es? Wie klangen sie? Und waren sie vielleicht ein Echo ihrer Zeit? Die Retro-Revue hört nach: Redende Rechner der Vergangenheit ...
Eine Science-Fiction-Retro-Revue von Walter Filz
Eine junge Frau aus Deutschland vertraut sich ihrem Londoner Arzt Dr. Seligman in dessen Praxis an. Ihr witziger, schonungsloser und auch tragischer Monolog handelt von Hitler, von Juden und nicht zuletzt von kulturellen und sexuellen Identitäten. Obwohl sie sich von ihrer katholischen Nachkriegsdeutschen Familie abgewandt hat und seit Jahren in London lebt, wird sie von den alten Geistern verfolgt. Doch hier und jetzt nabelt sie sich von ihrer Vergangenheit und sogar von ihrer Gegenwart ab, befreit sich fundamental von ihrer Scham, ihrer Kultur und ihrer Geschlechtlichkeit.
Mit: Hannah Schutsch, Tilman Strauß, Franziska Machens, Dor Aloni u. Camill Jammal
Komposition: Camill Jammal
Hörspielbearbeitung und Regie: Rebekka David
Produktion: SWR 2022
Ein Gedankenstrom darüber, was “die Politiker” können, müssen, sollen, dürfen, nicht sollen und schon gar nicht dürfen.
Von Wolfram Lotz
Mit: Dorothee Hartinger, Daniel Hoevels, Kate Strong, Linde Prelog, Johanna Sophia Baader, Yara Bou Nassar, Tino Hillebrand, William Cooper |
Komposition von Musik und Text: Matija Schellander | Regie: Franz-Xaver Mayr | SWR 2022
Der Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst 2024 wird an Anna Friz für ihr Hörstück „Revenant" vergeben, eine Produktion des Österreichischen Rundfunks aus dem Jahre 2023.
Das Karl-Sczuka-Recherchestipendium 2024 in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut geht an Maya Nguyen für ihr Hörstück „ZOOM01_DXC_BER.MP3 (Dong Xuan Center)“.
1832 erschienen, greift Balzacs Erzählung ein Thema auf, das zu allen Kriegszeiten spielen könnte: Chabert, Oberst der Napoleonischen Armee, wird 1807 nach der verlustreichen Schlacht bei Preußisch Eylau offiziell für tot erklärt. Aber er überlebt und kehrt nach Paris zurück. Ein Kampf um Soldatenehre, bürgerliche Identität und finanzielles Auskommen beginnt. Denn seine Frau hat wieder geheiratet und das Vermögen auf sich überschrieben. In diesem Hörspiel von 1948 hat sich die Erfahrung der Rückkehr der heimgekehrten Soldaten ins bewegende Spiel der Mitwirkenden eingeschrieben.
Mit: Erich Ponto, Ruth Leuwerik, Paul Hoffmann, Walter Thurau u. a. | Hörspielfassung und Regie: Oskar Nitschke | Produktion: Radio Stuttgart 1948.
Den Förderpreis zum Karl-Sczuka-Preis 2024 erhält Antonia Alessia Virginia Beeskow für ihr Hörstück „Ecce, sight! Siren calls… still, I feel the same.“.
Silvestro, dreißig Jahre alt und seit langem in Norditalien lebend, erhält einen Brief seines Vaters, der ihm mitteilt, dass er sich von Silvestros Mutter getrennt habe. Lohnauszahlung, ein Sonderangebot der Bahn und vor allem seine Stimmung führen dazu, dass der Sohn nach Sizilien fährt. Die Mutter wohnt in einem Dorf in den Bergen. Tief verletzt davon, dass der Mann sie verlassen hat, vergleicht sie diesen mit ihrem Vater.
Vittorini beschreibt die Heimkehr nach Sizilien als eine Heimkehr in das Land der Mütter. Der mediterrane Mythos wird zu einem unverlierbaren Teil Heimat.
Nach dem gleichnamigen Roman von Elio Vittorini
Aus dem Italienischen von Trude Fein
Mit: Ulrich Matthes, Christa Berndl, Jens Wawrczeck | Hörspielbearbeitung: Patricia Görg | Komposition: Helena Rüegg | Regie: Regie: Hans Gerd Krogmann | Produktion: SWR 2002
Wallensteins Tod spielt 1634 während des 30jährigen Kriegs und ist ein Lehrstück über die Hybris der Macht. Zu hören sind große Schauspielerstimmen wie Elisabeth Flickenschild und Paul Hoffmann.
Nach der gleichnamigen Erzählung von Claude Simon
Eine finstere Regennacht während des Zweiten Weltkriegs. Der Erzähler und sein Regiment, französische Dragoner, reiten gen Osten, Richtung Berlin. Hungrig, durstig, verstört vor Angst und Müdigkeit, beziehen sie Quartier in einem nordfranzösischen Dorf. Dort werden sie Zeuge des langsamen Sterbens eines verletzten Armeepferdes, in dessen Auge sich die Agonie des Krieges zu spiegeln scheint. In „Das Pferd“, 1958 in der Zeitschrift „Les Lettres Nouvelles“ veröffentlicht, verarbeitet Simon das Grauen des Krieges und zollt zugleich der Natur, ihrer Schönheit und Wahrhaftigkeit, seinen Respekt.
Mit: Jakob Diehl | Christian Redl | Timo Weisschnur | Lukas Hupfeld | Martin Engler u. a.
Musik: Steffen Schleiermacher
Hörspielbearbeitung und Regie: Ulrich Lampen
Produktion: SWR 2018